Veteranenfreizeit Nr. 81: „Besuch der Klostermühle und des Mühlgebäudes“ –kommunaler Spaziergang
Soviel Interesse gab es an einer Veteranenfreizeit bisher nicht: 53 (48 Erwachsene, 5 Kinder) Personen beteiligten sich an der Führung von Veranstaltungspate Bürgermeister Richard Michl über das Mühlgelände mit dem industriellen Mühlgebäude, dem Wohnhaus der Brüder, Mühlbach und Elektrizitätswerk. Viele der älteren Teilnehmer erinnerten sich an Vorgänge aus ihrer Jugendzeit in Zusammenhang mit der Klostermühle. Vor kurzem hatte die Gemeinde das Areal erworben.
Geschichtsinfo: Erbaut wurde die Mühle 1696 von Nikolaus Schmelcher, damals auch noch Eigentümer der Sägmühl (Haus Nr. 62, heute Jubiläumsweg 4). Nachdem die Windach infolge eines Unwetters 1695 ihr Bach weg vom östlichen Hang in ihr heutiges Flussbett verlegt hatte, standen der obere Müller (spätere Völk-Mühle) und Nikolaus Schmelchers Sägmühle im Trockenen. So errichtete er eine weitere Mühle etwas außerhalb des damaligen Ortes an der Windach. Später wurden die beiden Mühlbäche zur Versorgung der nunmehr drei Windacher Mühlen angelegt.

Besuch der Klostermühle und des Mühlengeländes.
Veteranenfreizeit Nr. 82: „Befreiungskonzert DP-Hospital St. Ottilien“ – Kultur
Aus Anlass der 80-jährigen Wiederkehr eines Befreiungskonzert am 27. Mai 1945 in St. Ottilien wurde das jetzt in der Schulkirche St. Michael abgehaltene Konzert besucht. Der Schauspieler Heino Ferch las den Text von Robert Hilliard, einem amerikanischen GI, der als Berichterstatter 1945 dem Konzert beiwohnte. Das Konzert stand unter der Schirmherrschaft von Charlotte Knobloch, die ebenfalls anwesend war.
Geschichtsinfo: Nach der Befreiung von St. Ottilien durch die Alliierten wurde umgehend aus dem Lazarett ein Hospital für Displaced Persons. Die Amerikaner übertrugen die Leitung des Hospitals einem 32-jährigen jungen Arzt aus Lettland, Dr. Zalman Grinberg (1912-1983). Grinberg hielt damals eine beeindruckende Rede: „Wir haben verlernt zu lachen; wir können nicht mehr weinen; wir verstehen unsere Freiheit nicht.“ Dr. Grinberg war nach Auflösung des Ghettos in Kaunas 1941 ins KZ Dachau verlegt worden und später ins Außerlager Kaufering IV in Hurlach.

Befreiungskonzert DP-Hospital St. Ottilien.
Veteranenfreizeit Nr. 83: „Natur und Geschichte im westlichen Teil des Münchner Speckgürtels“ – Radfahren
Von Gröbenzell aus führte die Radltour unter Leitung von Eva und Helmut Edlinger zum Germeringer See und weiter durch den Kreuzlinger Forst. Über die Wallfahrtskirche „Maria Eich“ bei Planegg führte der Weg weiter zum Freihamer Gut. Über die Holzknechtkapelle kam die Truppe schließlich zum ehemaligen Wasserkraftwerk und heutigem Kunstkraftwerk Bergson, bevor die Radler ihre Fahrt im Biergarten des Langwieder Sees ausklingen ließen.
Geschichtsinfo: Im Kreuzlinger Forst schufen 1935 die Nationalsozialisten ein riesiges Tanklager für die Wehrmacht. Zum Kriegsende wurde die Anlage von den Alliierten bombardiert, wobei 300 von 400 Bediensteten ums Leben kamen. Heute noch werden dort, mitten im Wald versteckt, 125 Millionen Flüssig-Treibstoffe zur Versorgung der Militärflughäfen Leipheim, Lager-Lechfeld, Landsberg und Fürstenfeldbruck gelagert.

Radfahren – „Natur und Geschichte im westlichen Teil des Münchner Speckgürtels“
Veteranenfreizeit Nr. 84: „Rundgang durch das ehemalige KZ-Außenlager Kaufering VII“ – Kultur
Schon sehr bedrückend war der Rundgang durch das siebte der ehemals elf Außenlager von Kaufering, das sich zwischen Landsberg und Erpfting befindet. Es ist das einzige der ehemaligen KZ-Lager rund um Kaufering, das auch heute noch an die grausame Zeit von Mitte 1944 bis Kriegsende 1945 erinnert. Unter Führung von Alfred Plaschka von der Europäischen Holocaustgedenkstätte Stiftung wurde das Gelände und vor allem auch die Tonröhrenbauten (Frauenlager) besichtigt.
Geschichtsinfo: Ab Juni 1944 sollten im Raum Landsberg drei halbunterirdische bombensichere Bunker zur Flugzeugproduktion entstehen. Mehr als 20.000 Arbeitskräfte vor allem jüdischer Herkunft wurden – vorwiegend aus Auschwitz – in die Region verbracht, um unter Ausbeutung ihrer Arbeitskraft (nach drei/vier Monaten Arbeitsdienst wurde mit dem Tod der Häftlinge gerechnet) die Bunker zu errichten. Erpfting war sowohl ein Männer- als auch ein Frauenlager.

Rundgang durch das ehemalige KZ-Außenlager Kaufering VII.
Veteranenfreizeit Nr. 85: „Auf die Ilka-Höhe“ – Radfahren
Mit 726 m stellt die Ilka-Höhe die höchste Erhebung am Westufer des Starnberger Sees dar. Die Radlergruppe des Veteranenvereins unter Leitung des heutigen Routenpaten Otto Brösdorf erklomm von Wielenbach und Bernried aus kommend die Anhöhe oberhalb von Tutzing. Ein herrlicher Ausblick über den Starnberger See belohnte die Radler, die doch einige Höhenmeter zu erklimmen hatten. Über den Pähler Höhenweg gings bei wunderbarem Ausblick über die Raistinger Wanne der Weg zum Zielort bei Fischen zurück.
Geschichtsinfo: Ihren Namen hat die Ilka-Höhe vom 5. Vornamen von Anna Maria Juliane Helene Ilka Fürstin von Wrede, geborene Gräfin von Vieregg (1838-1913). Ilka von Wrede engagierte sich vor allem während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 für die verwundeten Soldaten und erhielt mehrere bayerische und preußische Auszeichnungen. Ihr Vater benannte ihr zu Ehren die Anhöhe Parzenbichl in „Ilka-Höhe“ um.

Radfahren – „Auf die Ilka-Höhe“
Veteranenfreizeit Nr. 86: „Dreilandkreistour“ – Radfahren
Drei Landkreise (Landsberg, Fürstenfeldbruck und Aichach-Friedberg) galt es bei dieser 60-km-Route zu durchfahren. Zunächst ging es auf abgelegenen Waldpfaden hinüber nach Türkenfeld und weiter bis Adelshofen. Über Luttenwang führte die Tour nach Steinbach im Landkreis Aichach-Friedberg und dann auf dem Paartal-Radweg zurück nach Kaltenberg und Windach.
Geschichtsinfo: Gleich zu Beginn der Rundfahrt galt es, in der Nähe von Türkenfeld den dortigen Toteistobel zu besuchen, der zu einer Zeit entstanden ist, als das ganze Ammerseegebiet noch von Gletschereis bedeckt war. Versteckt im Wald zwischen Pflaumdorf und Türkenfeld und über Holzstege erkundbar war diese geologische Besonderheit – obwohl so nah – kaum einem der Teilnehmer bekannt.

Radfahren – Paartalrunde
Veteranenfreizeit Nr. 87: „Wertachtalrunde“ – Radfahren
Zunächst führte die Radltour zur Alpe Beilstein bei der Gemeinde Görisried im Allgäu. 120 Haflinger, Kaltblütler und Schumpen (Jungrinder älter als 10 Wochen) weiden dort von Frühling bis Herbst. Über Hasenmahd und Bachtel ging’s zur Wertach hinab und dieser entlang bis Nesselwang. Von dort führte die Tour hinüber zum Grüntensee und wieder der Wertach entlang bis Maria Rain. Nach der Einkehr im Café Schnakenhöhe mit herrlichem Ausblick auf die Allgäuer Alpen gings auf der 52-Kilometer Strecke über Wildberg zurück zum Ausgangspunkt in Oberthingau.
Geschichtsinfo: In einer Nagelfluhenge zwischen Nesselwang und Oy errichteten schon die Römer die Dohle-Brücke. Im Mittelalter wurde sie mehrfach ausgebaut und diente als wichtige Brücke für den Salzhandel. Aufgrund der vor der Regulierung noch reißenden Wertach wurde die Steinbrücke mehrfach instandgesetzt und diente bis 1960 dem Verkehr.

Radfahren „Wertachtalrunde“
Veteranenfreizeit Nr. 88: „Nach Mariabrunn im Dachauer Hinterland“ – Radfahren
Nach Mariabrunn, einem Wallfahrtsort zu Ehren Mariens, führte die Radltour, die ihren Ausgangspunkt in Gröbenzell nahm. Die Strecke führte über Dachau der Amper entlang nach Ampermoching und weiter nach Mariabrunn. Zurück ging’s über die Olympia-Ruderregatta-Anlage Oberschleißheim zum Karlsfelder- und zum Waldschwaigsee. Paten dieser Tour waren Evi und Helmut Edlinger.
Geschichtsinfo: 1662 trank der Mochinger Bauer Stephan Schlairboeck aus einer kleinen Quelle im Wald. Kurz darauf wurde er von einem chronisch schmerzhaften Bruch befreit. Es entstand ein vielbesuchter, der Muttergottes geweihter Wallfahrtsort. Ab 1863 wurde Mariabrunn von der Doktorbäuerein Amalie Hohenester erworben. Mit Tee, Kräutern und Fastenkuren heilte sie die Menschen.

Radfahren – „Nach Mariabrunn im Dachauer Hinterland“
Veteranenfreizeit Nr. 89: „Mit Bergblick zum Niedersonthofener See“ – Radfahren
Bei genau richtigem Radlwetter (nicht zu heiß, nicht zu kalt) ging die Panoramatour von Durach bei Kempten durch eine Vielzahl kleiner Weiler (u.a. Leuthofen, Walkerts, Bachtel) Richtung Niedersonthofener See. Diesem wurde zunächst auf einem Höhenweg, dann aber dem Seeufer entlang gefolgt. Danach wechselte die Gruppe hinüber zur Iller und radelte von Martinszell auf dem Illerradweg zurück.
Geschichtsinfo: In Rauns wurde die dortige Lourdes-Grotte besichtigt. Johann Mayr, ein lediger Bauer, hatte diese während des Ersten Weltkrieges von 1916 bis 1918 errichtet als Dank dafür, das er auf der Einberufungsliste zum Krieg vergessen wurde, und somit dem Kriegsgeschehen entkam. Eine Urgroßnichte von ihm, eine Bildhauerin, hatte 2014 ein weiteres Kunstwerk geschaffen: eine Ölberg-Grotte mit Figuren (schlafende Jünger, Jesus, Engel) aus massivem Eichenholz.

Radfahren – „Mit Bergblick zum Niedersonthofener See“