Tour 9 – Spaziergang über eine Wiese: Na halt: über ,die Wies‘n“
Da Oktoberfest war das Ziel. Bei herrlichem Wetter, strahlend blau-weißem Himmel fanden die Wies ‘n-Spaziergänger Platz sowohl in der Ochsenbraterei der Spatenbrauerei als auch später die einen auf der oiden Wies‘n, die anderen im Biergarten der Löwenbrauerei.
Geschichtsinfo: Es wurde bereits am Eingang an die Vorgänge des Oktoberfestattentates vom 26.9.1980, den politischen Auswirkungen und den polizeilichen Ermittlungen erinnert.
Später gab es Informationen darüber, daß Anton Braun, seit 1793 Gastwirt in Windach, mit einer in Bayern gezogenen schwarzen Stute am 17.10.1810 an einem Pferderennen anläßlich der Hochzeit von Kronprinz Ludwig I. Mit Therese von Sachsen-Hildburghausen (Namensgeberin der Theresienwiese) teilnahm. Auf dieses Pferderennen geht das heutige Oktoberfest zurück. Anton Braun aus Windach war dabei.
Tour 10 – Wanderung zum Wertachhängesteg
Von der St. Ursula-Kapelle in Görisried aus umkreisten die Wanderer den Ortsteil Stadels und genossen die herrliche Aussicht von Wildberg in die Allgäuer Alpen. Der Weg führte dann hinunter zur Wertach, wo ein Bach in unzähligen Kaskaden über das Steilufer hinabrauscht. Über einen frei schwingen Hängesteg wurde schließlich der Fluß überquert.
Geschichtsinfo: Die Görisrieder Familien waren noch bis 1803 drei verschiedenen Pflegämtern zugeordnet. Das Sagen hatten das bischöfliche Hochstift Augsburg, das Kloster St. Mang in Füssen und der Abt des Klosters Kempten. Heute hat der Ort vor allem durch sein Rockfestival „go to Gö“ mit Liveauftritten überregionale Bekanntheit erlangt.
Tour 11 – Besichtigung der Ulrichskapelle mit Klausnerwohnung
Trotz nicht allzu gutem Wetter trafen sich 13 Wanderer in Windachs Schloßpark, um zunächst Richtung St. Ottilien, dann über den Eresinger Riedhof zur Ulrichskapelle zu wandern. Dort warteten weitere 12 Interessierte, um den Erläuterungen von Jakob Resch zur Ulrichskapelle, zur Klausnerwohnung und zum Ulrichsbrunnen zu lauschen.
Geschichtsinfo: 1619 wurde die Kapelle von Franz von Füll zu Windach errichtet. Sie entwickelte sich zu einem richtigen Wallfahrtsort, so daß es notwendig war, auch einen Klausner zu haben, der sich um die Pilger kümmerte und auch von diesen lebte. So war die kleine Wohnung im Obergeschoß der Kapelle bis ins Jahr 1968 bewohnt. Wasser spendete die Ulrichsquelle, für die kleine Notdurft gab es ein Holzhäuschen etwa 40 m entfernt. Eine Schlafkammer, ein kleiner Herd in der Küche – das war‘s auch schon. Jakob Resch wußte auch von einer netten Geschichte: Von 1920 bis 1946 hatte eine Frau das Klausneramt inne. Als sie 1920 antrat, wußte aber niemand, daß sie eine „Lutherische“ war, also evangelisch. Damals war das noch nicht akzeptabel und so sollte sie entlassen werden. Sie wollte jedoch bleiben und setzte ihren Widersachern ein einfaches Ende: Na meinetwegen, dann werd ich halt katholisch, der Gott bleibt der gleiche. Übrigens: Für alle, die im alten Krankenhaus in Landsberg zur Welt kamen oder dort auch noch getauft wurden – die Einrichtung aus der ehemaligen Krankenhauskapelle ist heute die Bestuhlung in der Eresinger Ulrichskapelle.