Von Badern, Magistern und Friseuren

In der dritten Aufsatzserie, welche im Januar startete und drei Teile umfassen wird, geht es um die Familie Hofbauer/Heinle, die seit fast 130 Jahren in Windach ansässig ist und seit dieser Zeit einen Bader- bzw. Friseurbetrieb führt. Damit dürfte es sich um den ältesten Gewerbebetrieb in ununterbrochenem Familienbesitz in Windach handeln.

Die Geschichte beginnt mit Josef Heinle, der im Jahr 1892 den früheren alten Schlossstadel in Windach erwarb und als Bader, Bauer und Krämer tätig war. Josef Heinle stammte ursprünglich aus dem schwäbischen Mörslingen bei Dillingen. Sein ältester Sohn wanderte in die USA aus und war dort als barber (Friseur) tätig. Auch dessen interessante Lebensgeschichte wird betrachtet.

Heinrich Hofbauer sen. heiratete 1920 Maria Heinle, die Tochter des Baders Josef Heinle und machte zusammen mit Sohn Heinrich Hofbauer jun. aus dem Bader- einen Friseurbetrieb. Der Vater von Heinrich Hofbauer sen. stammte aus Hohenpeißenberg und kam im Bergwerk ums Leben. Die Generationen davor waren die Hofbauers in Niederbayern ansässig.

Heinrich Hofbauer jun. heiratete Irmengard Julius, eine Tochter aus einer wahren Lehrerdynastie. Bereits der Urururgroßvater von ihr wird im Jahr 1766 in den Kirchenbüchern von Sulzschneid bei Marktoberdorf als Ludimagister (Schullehrer) erwähnt. Die Vorfahren von Irmengard Julius waren hauptsächlich im Allgäu ansässig.

Der Friseurbetrieb mit Fußpflege wird derzeit durch Ulrich und Hannelore Hofbauer weitergeführt. Und die nächste Generation steht schon bereit.

Landsberger Tagblatt vom 15. Januar 2021.