Heimat.Erlebnistag 2023

Mit einem ganztägigen Veranstaltungsprogramm beteiligte sich der Veteranen- und Kameradenverein Windach-Hechenwang – Verein zur Erhaltung der Dorfgeschichte – am 21. Mai 2023 am erstmalig durchgeführten, bayernweiten Heimat.Erlebnistag.

Um 9:30 Uhr machten sich bei schönstem Wetter knapp 30 Wanderer auf den Weg, um eine Zick-Zack-Wanderung durch Windach zu machen. Über 7 km mussten auf Fußwegen und alten Pfaden bewältigt werden. Beginnend im Schlosspark ging es zunächst Richtung Nordosten. Vorbei an der Pfarrkirche Maria am Wege führte der Weg bis hinunter zu Klostermühle. Das ehemalige Altersheim, das Sportgelände, der Uhlberg, die Obere Mühle und der neue Friedhof waren weitere Stationen, bevor es zum Pfarrsaal ging.

Manfred Stagl zeigt den Mitterwindacher Burgstall.

Der Schwerpunkt wurde auf Pfade und Fußwege gelegt, die in früheren Jahrzehnten Windach durchkreuzt und für kurze Wege gesorgt hatten, heute aber nicht mehr begehbar sind.
Im Pfarrsaal wurde das Mittagessen eingenommen. An der Nachmittagsveranstaltung nahmen über 60 Interessierte teil.

Interessierte Zuhörer im Pfarrsaal.

Anschließend ging Manfred Stagl, der Vorsitzende des Veteranenvereins, kurz auf die 19 bisher erschienenen Ausgaben der „Schriften des Vereins der Gemeinde Windach“ ein. Restbestände lagen zum Mitnehmen bereit. Bis auf Heft 12 (Jón Schweizer) wurden alle Hefte durch Gerhard Heininger und Manfred Stagl erstellt.

Die bisherigen Ausgaben der „Schriften des Archivs der Gemeinde Windach“.

Den Hauptteil des Nachmittags bildete ein Vortrag von Manfred Stagl zur Geschichte der Sportfreunde Windach seit deren Gründung bis 1958. Anlass hierzu war die 100-Jahr-Feier der Sportfreunde Windach, die im Juli diesen Jahres stattfindet.

Manfred Stagl führt durch die Windacher Sportgeschichte.

Stagl ging auf die Gründungsgeschichte der Sportfreunde Windach ein. Er beschrieb die Vereinsgeschichte in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und warf auch einen Blick auf die Kriegsjahre. Da es vor 40 Jahren einige Treffen mit den Gründungs- und Vorkriegsmitgliedern gab, konnte noch vieles aus den 1920er und 1930er Jahren festgehalten werden.

Treffen mit den Vorkriegsmitgliedern 1986: Stehend von links: Karl Kink, Peter Stangl, Anton Behringer, 2. Vorstand Georg Klas, Otto Winterholler, Dominikus Beinhofer, Hermann Freisleder, Xaver Kracher, Martin Schreyegg, Adolf Hiegl, 1. Vorstand Manfred Stagl; Vorne von links: Simon Kink, Franz Fierlbeck, Franz Beinhofer, Johann Gerum, Johann Salcher, Georg Beinhofer, Franz Kölbl.

Nach dem Krieg galt es, den Verein wieder auf neue Füße zu stellen. Dabei half es sicherlich, dass es in dieser Zeit große sportliche Erfolge zu feiern gab.
Weiter ging es mit der ersten Filmvorführung: Im Jahr 1981 kam das Bayerische Fernsehen nach Windach und beleuchtete das damalige Sportangebot der Sportfreunde Windach und der Tell-Bergschützen. Gezeigt wurde der Beitrag in der damaligen Kultsendung „Blickpunkt Sport“ in der Rubrik „Wir kommen nach …“
Der Redakteur des Windacher Beitrags war Eberhard Stanjek, der Moderator Sammy Drechsel, der Windach schon kannte, weil er mit dem FC Schmiere dort schon mehrmals Fußball gespielt hatte.
Das Redaktionsteam wurde vom Bürgermeister und der Windacher Musikkapelle am Schloss empfangen. Es folgten Trainingseinheiten der Jugendfußballer und der 1. Mannschaft. Anschließend unterhielten sich einige Gründungsmitglieder in der Dorfgaststätte über alte Zeiten, in denen natürlich fußballerisch alles besser war, als in der damaligen Gewgenwart. Weiter ging es mit den Eisstockschützen, den Wanderfreunden und den Tell-Bergschützen. Anschließend kam das Highlight des Filmbeitrags: Die Erstbesurfung der Windach durch Dietmar Schreyegg.

Dietmar Schreyegg bei der Erstbesurfung der Windach.

Im Anschluss daran zeigten die Damengymnastik-, die Kinderturnen- und die Seniorinnentanzgruppe ihr Können. Den Abschluss bildeten Vorführungen der Tischtennisabteilung und der Allkampfgruppe.
Der zweite Filmbeitrag beschäftigte sich mit einem Ausschnitt aus der Sendung „Jetzt red‘ i“ von 1979. Josef Stiller aus Schöffelding nimmt mit einem sehr humorvollen Redebeitrag zum Ausbau der B12 bzw. Bau der A 96 Stellung. Als ihn der Moderator Franz Schönhuber nach der Lage seines Hofes fragte, erzielte Josef Stiller einen großen Lacher mit der Antwort: „Sie sand ja rausgfahrn. Wenns in Schöffelding vorbeifahrn, des Haus, wenns hilangan, an Festerladn aufmacha können, des bin i.“

Josef Stiller bei „Jetzt red‘ i“.

Der neue bayerische Innenminister Gerold Tandler gab anschließend zur rechtlichen Lage Auskunft.

Der letzte Programmpunkt war die Herausgabe der neuen Ausgabe der „Schriften des Archivs der Gemeinde Windach“.
Und plötzlich waren es 20!
Im Jahr 2013 übernahm Gerhard Heininger ehrenamtlich die Aufgabe des Gemeindearchivars in Windach und rief diese Schriftenreihe ins Leben. Als im Februar 2014 mit „Die Geschichte des Veteranen- und Kameradenvereins Windach-Hechenwang“ die Ausgabe 1 erschien, war es noch nicht abzusehen, dass zehn Jahre später bereits die Ausgabe 20 vollendet sein würde. Der Umfang der Hefte steigerte sich von anfangs 36 Seiten auf mittlerweile fast 100 Seiten.

Bei der Präsentation der neuen Ausgabe: Hinten von links: Sportvereinsvorsitzender Bernd Drescher, Bürgermeister Richard Michl, Verfasser Manfred Stagl; Vorne: Verfasser Gerhard Heininger.

„100 Jahre Sportfreunde Windach Teil 1 – 1923 bis 1958“ ist der Titel der neuesten Ausgabe. Da die Geschichte der Sportfreunde Windach sehr umfangreich ist, wird in diesem Heft auf 100 Seiten mit über 200 Fotos nur der Zeitraum von den ersten Anfängen 1919 über die Gründung 1923 bis hinein ins Jahr 1958 beleuchtet. Die Geschichte der folgenden Jahrzehnte soll dann in weiteren Heften in den nächsten Jahren dargestellt werden.
Das Heft ist kostenlos im Bürgerbüro des Windacher Rathauses erhältlich.